Neurofeedback

Hinweis: Neurofeedback wird ausschließlich in unseren Praxisräumen in Losheim angeboten, bitte treten Sie bei konkreten Fragen mit uns in Kontakt oder erreichen Sie uns direkt unter +49 6872 - 99 33 82.

Neurofeedback der langsamen kortikalen Potentiale (SCP), was ist das?
Bei der Neurofeedbacktherapie handelt es sich um eine sehr sanfte, schmerzfreie Therapieform zur Behandlung von zum Beispiel ADHS. Sie wird von Psychologen, Psychotherapeuten und Ergotherapeuten durchgeführt und bekämpft nicht nur die Symptome, sondern setzt an der Ursache der Störung an. Im Gegensatz zu Medikamenten kann sie bereits bei Kindern im Grundschulalter angewendet werden, aber auch noch im Erwachsenenalter.

Wissenschaftliche Grundlage der Methode ist das Biofeedback: Dabei werden Veränderungen von Körperprozessen wie Puls oder Blutdruck mithilfe von Geräten sichtbar gemacht. Im Fall von Neurofeedback ist es die Gehirnaktivität, die gemessen und dem Patienten über einen Monitor „zurückgemeldet“ wird. Eine wichtige Form des Neurofeedbacks ist das so genannte SCP-Training. Dabei lernen die Patienten, ihre langsamen kortikalen Potenziale zu regulieren und bestimmte Hirnregionen so zu aktivieren, dass sie eine bevorstehende Aufgabe bewältigen können.

Gedanken bewegen
Ziel dieser Methode ist es, dass die Patienten lernen, diese normalerweise unwillkürlichen Aktivitäten bewusst zu kontrollieren und zu beeinflussen. So, wie sie als kleine Kinder Laufen oder Radfahren gelernt haben, verinnerlichen sie beim Neurofeedback, wie sie sich verhalten müssen, um einen aufmerksamen oder entspannten Zustand herzustellen. Dabei bezieht der Therapeut den Patienten aktiv in die Behandlung mit ein. Die Behandlung umfasst in der Regel 30 bis 40 Sitzungen. In Einzelfällen können aber auch deutlich mehr Sitzungen erforderlich sein. Anschließend ist keine weitere Behandlung mehr notwendig. Zusätzlich zu den Sitzungen in der Praxis sollte der Patient zu Hause mit speziellen Trainingskarten den Transfer in den Alltag üben, hierzu wird er vom Therapeut angeleitet.
Weitere Anwendungsbereiche für die Neurofeedbackmethode
  • ADS/ADHS
  • ANGST-/PANIKATTACKEN
  • AUTISMUS/ASPERGER
  • BURN-OUT
  • DEPRESSIONEN
  • EPILEPSIE
  • GEHIRNVERLETZUNGEN
  • KONZENTRATIONSSCHWIERIGKEITEN
  • LERNSCHWIERIGKEITEN
  • MIGRÄNE
  • STRESSINTOLERANZ
  • STÖRUNG DER IMPULSKONTROLLE
  • SCHLAFSTÖRUNGEN
Neurofeedback zur ADHS-Therapie
Ziel des Neurofeedbacks ist es, die Patienten zu befähigen, ihre eigene Hirnaktivität so zu beeinflussen, dass sie Reize gezielter verarbeiten und Aufgaben besser bewältigen können. Dies geschieht, indem sie lernen, ihre hirnelektrischen Signale bewusst zu negativieren bzw. positivieren, das heißt sich abwechselnd in einen aufmerksamen und einen entspannten Zustand zu versetzen.
Das Prinzip des Neurofeedbacks beruht dabei auf der positiven Verstärkung: Gelingt es den Patienten, ihre Gehirnaktivität in die richtige Richtung zu lenken, wird ihnen dies unmittelbar über den Monitor zurückgemeldet und dieser Erfolg entsprechend belohnt. So lernen die Trainierenden nach und nach, ihre Gehirnaktivität zu steuern und sich selbst zu regulieren. Langfristig wird dieses Verhalten automatisiert und auf Alltagssituationen übertragen.
Studien über Neurofeedback bei Kindern
Neurofeedback wird bereits seit den 70er Jahren erforscht. Mittlerweile haben zahlreiche klinische Studien international führender Fachkliniken belegt, dass Neurofeedback in der ADS/ADHS-Therapie bei Kindern und Jugendlichen zu nachhaltigen Verbesserungen der ADHS-Symptome führt. Eine Studie zum Neurofeedbacktraining bei Erwachsenen mit ADHS wird gegenwärtig ausgewertet und zeigte in ersten Ergebnissen auch hier positive Effekte auf die ADHS Symptome.
Verbesserte Aufmerksamkeit und Impulskontrolle
In den vergangen zehn Jahren haben mehrere Studien nachgewiesen, dass das Neurofeedback-Training zu einer nachweisbaren Verbesserung des Verhaltens und der Aufmerksamkeit führt. Dabei beurteilten Eltern und Lehrer die Kinder jeweils vor und nach dem Training. Weitere Information zu den verschiedenen Studien finden Sie auf der Internetseite www.adhs-feedback.com.
Voraussetzungen für das Training
Was wie ein Szenario aus einem Science-Fiction-Film klingt, macht das Neurofeedback möglich, nämlich ein Objekt wie etwa ein Flugzeug oder ein U-Boot, das langsam von links nach rechts über den Bildschirm gleitet, allein kraft der Gedanken nach oben oder unten zu bewegen. Diese Übung am Computer steht im Zentrum des SCP-Trainings (Training der langsamen kortikalen Potenziale).
Geeignet ist das Training für Kinder ab dem Grundschulalter (in Einzelfällen auch im Vorschulalter) sowie Jugendliche und Erwachsene jeden Alters.
Für kleinere Kinder ist es meist noch zu schwierig, längere Zeit still zu sitzen. Ihre Muskel- oder Augenbewegungen würden das EEG verfälschen. Wichtig für den Therapieerfolg ist auch, dass die Patienten ausgeschlafen und motiviert für das Training sind. Je aktiver auch die Eltern der betroffenen Kinder in die Therapie einbezogen werden, desto größer ist meist der Erfolg. Hierfür bieten unsere Therapeuten zusätzliche Elternarbeit an, damit diese ihre Kinder gezielt im Alltag unterstützen können.
Kosten und Kostenerstattung bei gesetzlich Krankenversicherten
Auf ärztliches Rezept kann die Therapie auch von Ergotherapeuten durchgeführt werden. Ihr Arzt/Kinderarzt bzw. Kinder- und Jugendpsychiater kann Ihnen eine Verordnung für eine „psychischfunktionelle Behandlung“ in der ergotherapeutischen Praxis ausstellen.
Im Rahmen dieser Behandlungen darf Neurofeedback durchgeführt werden. Ob diese Behandlungsmethode für Sie bzw. Ihr Kind in Frage kommt und aus ärztlicher Sicht Sinn macht, besprechen Sie am besten mit Ihrem Arzt des Vertrauens.

Quelle: (c) neuroCare Group GmbH 2016, www.adhs-feedback.com